Am Samstag, den 2. Oktober 2021, machten sich 9 SI-Clubschwestern auf den Weg nach Veenendaal (Niederlande), um unseren Friendshiplink Club Rhenen/Veenendaal e.o. anlässlich dessen 25-jährigen Jubiläums zu besuchen.
Um 10:30 Uhr wurde unsere Gruppe in der „Cultuurfabriek Veenendaal“ von zwei Clubschwestern des SI-Clubs Rhenen/Veenendaal begrüßt. Bei einer kleinen Stärkung mit Kaffee und süßen Teilchen kamen die deutschen und niederländischen SI-Schwestern an den verschiedenen Tischen schnell ins Gespräch - dabei klappte die Kommunikation (deutsch und englisch) untereinander erstaunlich gut.
Bei einer kurzen Führung erfuhren wir, dass das Gebäude als eine Art Bürgerzentrum mit Bücherei, Café, Museum und verschiedenen Vortragssälen seit 2010 für die Veenendaaler zur Verfügung steht. Die „Cultuurfabriek“ entstand durch einen gelungenen Umbau aus einer ehemaligen Wollfabrik mit vielen reizvollen architektonischen Elementen. Wir hatten die Gelegenheit, einige Kunstwerke der am Wochenende in der ganzen Stadt stattfindenden „Kunstroute Veenendaal“ anzusehen.
Ein kurzer Fußmarsch führte uns danach ins nahegelegene „Downtown Veenendaal“ - eine ehemalige Kirche, die geschmackvoll in ein Restaurant umgebaut wurde. Am Stand des SI-Clubs Rhenen/Veenendaal im Rahmen der Kunstroute konnten wir uns über die vom Club organisierte Auktion am 07.10.21 zugunsten des Projekts „Ruby and Rose“ informieren. Der Club hatte im Vorfeld 25 Künstlern der Region ein Logo in Form eines V-förmigen Vogels vorgegeben, den jeder Künstler auf seine individuelle Weise gestalten sollte. Das „V“ steht dabei für "Vrijheid, Vriendschap, Verandering", aber auch für "Vrouw". Die Auktion am Donnerstag nach unserem Besuch brachte großartige 15.500 Euro für Ruby and Rose, die sich für Frauen mit gynäkologischem Krebs einsetzen.
Die Mittagspause verbrachten wir in der Hebammenpraxis einer niederländischen Clubschwester, wo ein liebevolles Buffet für uns bereitstand. Es stießen außerdem weitere Clubmitglieder aus Rhenen/Veenendaal dazu, eine erneute Gelegenheit, sich auszutauschen. In einem kurzen Vortrag erklärte uns die Hebamme, wie ihre Arbeit aussieht und wie sie sich von derer deutscher Hebammen unterscheidet. Die Versorgung der unkomplizierten Schwangerschaften erfolgt in den Niederlanden im Wesentlichen durch die Hebammenpraxis, nur bei schwierigeren medizinischen Gegebenheiten werden Ärzte in die Betreuung einbezogen. Nach einer kurzen Diskussion über das Thema „Geburt“ in den Niederlanden und Deutschland erwartete uns schon der Stadtführer.
Der Stadtführer erklärte uns bei einem Rundgang durch die Stadt, dass sich Veenendaal in den Jahren/Jahrhunderten von einer Torfstecher-Gemeinde, über Zeiten mit großer Wollindustrie und Tabakfabriken, die nach und nach wirtschaftlich zugrunde gingen, zu einer modernen Gemeinde entwickelt hat. Heute lädt Veenendaals Innenstadt mit seinen Cafés, Läden, Kanälen und unterschiedlichen Baustilen zum Bummeln ein.
Obwohl in dieser Region, dem „Bible-Belt“ der Niederlande, verschiedene streng religiöse christliche Gruppen wohnen, scheint die gegenseitige Toleranz ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen. Besonderen Spaß hat allen Schwestern die Form der Stadtführung gemacht. Der pensionierte Lehrer und ehemaliger Ratsmitglied hatte für die Übersetzung ins Deutsche seinen jüngeren Bruder mitgebracht und der wiederum einen weiteren sprachkundigen Freund. So kam es, dass die von den meisten Schwestern schon ungefähr verstandenen niederländischen Erklärungen von den beiden Männern abwechselnd mit viel Witz und Situationskomik übersetzt wurden. Ein unvergessliches Erlebnis!
Um 17:15 Uhr trafen wir uns im Restaurant „Grebbelounge“. Dort übergab unsere Präsidentin im Rahmen einer auf Niederländisch gehaltenen kurzen Rede unser Geldgeschenk an die Präsidentin des Clubs Rhenen/Veenendaal sowie für jede Clubschwester einen Münstertaler aus Schokolade. Wir durften uns über einen SI-Schlüsselanhänger wahlweise aus Leder oder Kunststoff und Honigwaffeln freuen.
Nach einem leckeren 3-Gänge-Menü und weiteren interessanten Gesprächen fuhren die meisten SI-Schwestern um 21 Uhr wieder nach Hause. Zwei Clubschwestern blieben über Nacht bis Sonntag. Sie wurden am Sonntag Vormittag noch belohnt mit einem sehr interessanten Besuch an die Werkstatt einer Instrumentenmacherin von SI-Club Rhenen/Veenendaal, die u.a. für vielfältige Firmen Prototypen baut.