Digitaler Clubabend mit Oberärztin für Pneumologie Dr. Hannah Friederike Wüstefeld

Dr. Hannah Friederike Wüstefeld, Oberärztin für Pneumologie im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin-Gladow informierte uns über ihre Erfahrungen in der Corona-Pandemie.

 

Foto von Alena Shekhovtcova von Pexel

Frau Dr. Wüstefeld, Oberärztin der Pneumologie am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe in Berlin, gab einen ausführlichen Einblick in ihren beruflichen Alltag in Hinblick auf die Coronapandemie. Die Pneumologie hat 50 Betten und deckt ein breites Behandlungsspektrum ab. Frau Dr. Wüstefeld bezeichnete das letzte Jahr als eines ihrer bewegtesten Tätigkeitsjahre.

Das Krankennhaus hatte Glück, dass sie eine Privatstation zur Isolationsstation nur für Corona-Erkrankte umfunktionierten konnten und in dem Gästehaus der Klinik wurde ab März 2020 eine Corona-Ambulanz für die allgemeine Bevölkerung ein-gerichtet. In dieser 1. Phase waren sehr schnell alle Intensivbetten belegt. Es wurden hauptsächlich ältere Patienten, häufig auch Ehepaare, behandelt. Die Verweildauer war lang und die Sterblichkeit  bei den älteren Patienten auch sehr hoch. 
Ende April 2020 flachte die 1. Welle deutlich ab und der Klinikbetrieb normalisierte sich wieder.

Ab Mitte September 2020 stieg die Zahl der Coronainfizierten wieder mit Vehemenz. Die Klinik geriet an die Grenze der Belastbarkeit. Zusätzliches Klinikpersonal musste eingestellt werden, um den erhöhten Betreuungsaufwand aufzufangen. 
Man profitierte jetzt aber von den Erfahrungen der 1. Welle und einem deutlich gestiegenen Wissensstand. Die Sterblichkeit war etwas abgemildert, aber aufgrund der hohen Patientenanzahl gab es dennoch viele Tote. Diese Welle erreichte vor Weihnachten ihren Höhepunkt. Ab Mitte Januar 2021 gingen die Fallzahlen wieder zurück. Aber seit Anfang Märrz verzeichnet man wieder einen Anstieg an Coronainfizierten. Hauptsächlich werden Patienten zwischen 60-75 Jahren behandelt. Es gibt weniger intensivpflichtige Erkrankte.

Zur Zeit geben die Mutationen Anlass zur Sorge. Weniger die britische Mutation, sondern eher die südafrikanische und brasilianische Mutation. Frau Dr. Wüstefeld appellierte, dass man sich auf alle Fälle impfen lassen soll. Die Nebenwirkungen der Impfung sind ihrer Meinung nach im zumutbaren Bereich. Auch bei der britischen Mutation zeigen die Impfungen eine gute Wirksamkeit. Kommt es zu einer Infektion, so ist der Verlauf deutlich abgeschwächt.




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