In Münster und im Kreis Coesfeld haben sich elf Clubs aus drei internationalen Frauenorganisationen zusammengeschlossen, um rund um den Orange Day ein kraftvolles Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Beteiligt sind die vier Inner Wheel Clubs Münster, Münster-Aasee, Münster-Prinzipal und Münster-Westfalen, die beiden Soroptimist Clubs Münster und Münster-Mauritz sowie der Zonta Club Münster. Ergänzt wird das Netzwerk durch die Soroptimist Clubs Coesfeld, Dülmen, Münsterland-Süd/Nordkirchen und Senden/Steverland. Gemeinsam stehen hier rund 500 engagierte Frauen hinter den Aktionen – ein Zusammenschluss, der in dieser Form bundesweit einzigartig ist.
Ein zentraler Bestandteil ist die jährliche Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Dabei arbeiten die Clubs eng mit den Gildebäckereien, nahezu allen großen Bäckereien in Münster sowie zahlreichen Betrieben im Kreis Coesfeld zusammen. Die Tüten werden jedes Jahr neu von der Klasse für Gestaltung des Adolph-Kolping-Berufskollegs entworfen – in diesem Jahr stammt das Design von der Schülerin Theresa Wang. Durch diese außergewöhnliche Kooperation von Clubs, Bäckereien und Schule entsteht ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt. Ziel ist es, die bundesweite Hilfetelefonnummer bekannter zu machen und Betroffene wie auch ihr Umfeld zu sensibilisieren.
Die Aktion wird von der Stadt Münster, dem Kreis Coesfeld und weiteren Förderern unterstützt. Neben den Bäckereien erhalten mittlerweile auch neun Schulen, zwei Hochschulen, das Studierendenwerk und weitere Institutionen – darunter die Bezirksregierung Münster – die besonderen Tüten. Insgesamt werden in diesem Jahr 230.000 Exemplare verteilt und damit unzählige Menschen erreicht.
Am 25. November, dem internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen, nimmt die Öffentlichkeit die Aktionen besonders wahr. Von 10.30 bis etwa 17.45 Uhr informieren Clubmitglieder an einem großen Infostand vor der Bezirksregierung Münster über Hilfsangebote und Ansprechpartner. Dort werden Flyer, Gespräche und präventive Give-aways ausgegeben – darunter Trinkverschlüsse zum Schutz vor K.O.-Tropfen oder kleine Alarmgeräte, die in Gefahrensituationen Aufmerksamkeit erzeugen. Die Bezirksregierung unterstützt die Aktion durch die Bereitstellung eines Pavillons, von Tischen und eines Monitors mit begleitendem Infomaterial.
Um 17.00 Uhr findet auf dem Prinzipalmarkt ein Flash Mob statt – eine kurze, eindrückliche Aktion, die ohne offizielle Bewerbung auskommen muss. In orange gekleidet zeigen Teilnehmende das „Internationale Hilfezeichen“ und machen Passantinnen und Passanten durch Trillerpfeifen und Infokarten auf diese stille Form des Hilferufs aufmerksam. Schulen, die sich bereits an der Brötchentütenaktion beteiligen, sind ebenfalls eingeladen, mitzuwirken.
Mit all diesen Aktionen verfolgen die Clubs ein gemeinsames Ziel: den Zugang zu Hilfetelefonnummern zu verbessern, präventive Unterstützung anzubieten, gesellschaftliche Aufmerksamkeit zu schaffen und das Internationale Hilfezeichen in der Bevölkerung bekannter zu machen. Denn Gewalt an Frauen ist kein Randthema – und der Orange Day erinnert daran, dass wir alle hinsehen, zuhören und handeln müssen. Spenden, die gesammelt werden, kommen zu 100% dem Frauennotruf Münster zugute.
Darüber hinaus beteiligt sich unser Club on Social Media an der Aktion Orange Days: an 16 Tagen, beginnend am 25.11., posten wir auf unseren Instagram- und Facebook Accounts täglich Orange Days Facts und zeigen die schockierende Realität der Gewalt gegen Frauen in Zahlen. Dabei steht Cyberviolence, die Nutzung von Computersystemen und Handys zur Verursachung, Erleichterung oder Androhung von Gewalt, im Mittelpunkt unserer europaweiten Kampagne #ReadTheSigns. Den Auftakt macht SI Deutschland Präsidentin Manuela Nitsche mit einem Post am 24.11.