In Notzeiten haben Mädchenhändler Hochkonjunktur

Ein voller Erfolg war das zweite Benefiz-Frühstück des Soroptimist International-Clubs Münster-Mauritz zu Gunsten seines sozialen Projekts „pro filia e.V.“. Über 80 Gäste nahmen am vergangenen Samstag im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Handorf an einem üppig bestückten Frühstück teil, musikalisch begleitet von der Pianistin Kristina Hoxhaj. In einem berührenden Vortrag informierte zudem die Geschäftsführerin Dr. Johanne Feldkamp von pro filia e.V. über das Schicksal von nepalesischen Mädchen und Frauen, die in der Gesellschaft keinen Wert außer ihrem Nutzwert haben. Sie werden als Arbeitskraft sexuell ausgebeutet und von ihren Familien an Bordelle ins benachbarte Indien verkauft. Pro filia e.V. hilft, in Kooperation mit der Organisation MAITI Nepal vor Ort, diesen Mädchen und Frauen u.a. durch Aufklärungsarbeit, geschützten Wohnraum und Ausbildungsmöglichkeiten auf ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

 

Gerade in Notzeiten, wie Nepal sie nach den Erdbeben in April und Mai 2015 und in der politischen Krise nach Verabschiedung der neuen Verfassung in September 2015 erlebt, haben Mädchenhändler Hochkonjunktur. Dr. Johanne Feldkamp erläutert die Gefahren für Mädchen: „Eltern, die kaum zu essen, kein Dach über dem Kopf oder Angst vor Gewaltausbrüchen haben, sind dankbar, wenn ihren Töchtern angeblich Perspektiven geboten werden – z. B. als Hausmädchen in Indien. Eltern geben ihnen ihre Töchter mit, die dann fast immer im indischen Bordell landen.“ Auch wenn schon Monate seit den einschneidenden Erlebnissen vergangen sind - die Lage ist immer noch dramatisch. „Es ist deswegen dringend notwendig, den jungen Mädchen und Frauen seriöse Perspektiven im eigenen Land zu eröffnen“, so Feldkamp. „Wir sind auf Spenden angewiesen, damit MAITI den gefährdeten Mädchen eben solche Perspektiven bieten kann.“

„Wir unterstützen pro filia e.V. schon seit 2014,“ sagt Stefanie Albrecht, Präsidentin des SI-Clubs Münster-Mauritz. „Pro filia steht in direktem Kontakt mit MAITI, einer sehr verlässlichen und in Nepal hoch angesehenen Organisation. Dadurch wissen wir, dass unsere Spenden optimal eingesetzt werden.“

Durch den Erlös der verkauften Eintrittskarten und dank zahlreichen Spenden und dem Sponsoring durch viele Firmen aus Münster, Münster-Handorf und Telgte für das Buffet und für die erstmalige Tombola mit hochwertigen Preisen konnte der SI-Club Münster-Mauritz zum Ende des Frühstücks eine Summe von €2000 erwirtschaften. Der SI-Club Münster-Mauritz hat sich zusammen mit seinem befreundeten Club Rhenen/Veenendaal (Niederlande) und dessen Partnerclub in Isle of Man (Großbritannien) zum Ziel gesetzt, in zwei Jahren 12.000 Euro für pro filia zu sammeln. Ein Teil des Erlöses wird zudem an das Frauenhaus Telgte gespendet, welches der SI-Club Münster-Mauritz ebenfalls schon seit vielen Jahren unterstützt.




YouTubeFacebookTwitterInstagramPodcast
Top